Sehr schöne Umgehensweise mit der Anmietung von Räumen durch die NPD:
"Erst am Montag war bekannt geworden, dass der NPD-Parteitag, nach langer vergeblicher Raumsuche, am Samstag im Neuruppiner Stadtgarten stattfinden wird. Wie kann man so schnell einen sichtbaren Protest initiieren? Wie kann man Präsenz zeigen, wenn der Tagungsort wahrscheinlich weiträumig abgesperrt ist?
Wir entwarfen die Idee von lebensgroßen Fotografien von Menschen aus dem Neuruppiner Bündnis, die zeigen, dass sie etwas gegen die Nazis haben. Am Dienstag wurde klar, dass die Neuruppiner*innen sehr bereit sind, gegen die NPD Gesicht zu zeigen. Am Mittwochabend nach der Arbeit war das Fotoshooting. Der Bürgermeister stellte uns in Aussicht eine Ausstellung der Fotos im Tagungsort zu zeigen. Am Donnerstagmorgen hatten wir die Fotodaten und konnten die Plakate gestalten. Unter dem Titel „Neuruppin hat einen klaren Standpunkt gegen Nazis” entwarfen wir die „Fotoausstellung” mit neun mutigen Antifaschist*innen aus Neuruppin. Am Abend gingen die Plakate in den Druck zu Sprintout. Der Auftrag wurde auf vier Filialen verteilt, um ihn zeitlich überhaupt schaffen zu können.
Am Freitagnachmittag gaben wir im Neuruppiner Stadtgarten eine Vernissage mit reger Beteiligung von Fernseh- und Pressejournalisten. Im Mietvertrag hatte der Bürgermeister die NPD, unter der Androhung einer hohen Konventionalstrafe, zum behutsamen Umgang mit der Ausstellung verpflichtet. Um in den Tagungsraum zu kommen, mussten die NPD-Delegierten durch den Ausstellungsraum. Auch ihre Pressekonferenzen mussten sie dort abhalten – was sie zum kochen brachte.
Auch draußen vor dem Eingang des Stadtgartens wurden die Nazis schon von den ersten Plakaten „begrüßt”."
http://www.flmh.de/estaruppin-e-v-%E2%80%9Eneuruppin-hat-einen-klaren-standpunkt-gegen-nazis%E2%80%9C/
Trick - 11. Jun, 22:51