Elisabeth Bettina Spörr beschäftigt sich in "Bildpunkt. Zeitschrift der IG Bildende Kunst, "nicht alles tun", Wien, Sommer 2008" mit den Ursprüngen und Formen des elektronischen Ungehorsams und kommt schließlich zu dem richtigen Schluß:
"(...) Das taktische Mittel des elektronischen zivilen Ungehorsams verfügt über ein enormes Protestpotential, birgt aber auch Schwächen und Problematiken in sich. Viele der in der Anfangszeit vielleicht auch aus einer virtuellen Euphorie geborenen Prognosen bezüglich der Wirksamkeit elektronischen Widerstands haben sich nicht bewahrheitet. Vor allem die kategorische Absage an den Protest auf der Straße, wie sie vom Critical Art Ensemble mit dem Slogan "Wenn es um die Macht geht, sind die Straßen totes Kapital!" formuliert wurde, kann so nicht bestehen. Elektronischer ziviler Ungehorsam wird heute vielmehr als eine von vielen möglichen Taktiken gesehen, die, so Dominguez, "nur ein Element eines viel größeren und langfristiger angelegten Protests sein kann (...) und ohne Aktionen auf der Straße bedeutungslos" ist."
http://www.linksnet.de/de/artikel/21242
Andersrum könnte aber auch die eine und andere Kampagne statt nur auf "Straße" auch auf das Internet als Protestfeld setzen. Das Sit-in auf dem Server der Lufthansa ist ja inzwischen schon länger her, ohne dass der Erfolg dieser Aktion weitere Aktionen inspiriert hätte (vgl.
http://kreativerstrassenprotest.twoday.net/stories/3210813/).
Trick - 2. Nov, 19:56