"Über 150 Leute hatte die Clownsarmee aufgeboten, um in Stuttgart gegen religiös begründeten Sexismus und Homophobie zu demonstrieren. Auf dem Mariannenplatz fand man sich am Vormittag zusammen und betet laut den Rosenkranz. Auf mitgeführten Transparenten wurden absurde Parolen wie "Rettet die Kinder vor der Perversion" oder "Aids – Geissel der Unzucht" mitgeführt. Mit der Aktion sollte der hasserfüllte und diskriminierende Duktus, mit dem fundamentalistische ChristInnen über sexuelle Randgruppen sprechen, lächerlich gemacht werden, so Fred Quecksilber, Organisator der Spaßdemo.
Die Mobilisierung war so erfolgreich und die Satire so glaubwürdig, daß vereinzelt christliche FundamentalistInnen selbst an der Demo teilnahmen, ohne zu merken, was vor sich ging.
Auf die Frage, ob es nicht diskriminierend sei, sich über Menschen wegen ihres Glaubens lustig zu machen, antwortete Quecksilber: "Nein. Wir sind ja nicht unbedingt gegen den Glauben, aber wenn er genutzt wird, um Menschen wegen ihrer sexuellen Vorlieben zu diskreditieren, muss man einschreiten."
Die Spaßdemo solle unterstellen, daß Homosexualität und Promiskuität im Gegensatz zur kirchlich verodneten Treue die "normalste Sache der Welt" und als solche kein Problem sei.
Nach zwei Stunden erfolgreicher Spaßguerilla war der Spuk vorbei."
Ein Kommentar fragt in diesem Fall richtigerweise:
"seid ihr sicher, dass die leute die ironie mitbekommen haben? die parolen auf den schildern würden ja tatsächlich nicht anders aussehen, wenn sie kirchenfreaks gemalt hätten..."
Im Gegensatz zu anderen "Jubeldemos" scheint hier doch nicht deutlich genug "übertrieben" worden zu sein... wie auch immer das angesichts weithin bestehender Homophobie aussehen könnte - vielleicht sind da doch andere Aktionsformen passender?!
http://de.indymedia.org/2008/07/223486.shtml
Trick - 11. Aug, 11:39