Paraden, Umzuege, kreative Demos

Polylux-Beitrag zu kreativem Spaß-Protest (2006)

Die Front Deutscher Äpfel, Schlumpflied gegen Nazis, Nacktprotest,... sind Thema eines Beitrags in Polylux, mit Stellungnahmen zu Sinn und Unsinn von Spaßaktionen gegen Nazis:
http://www.polylog.tv/videothek/videocast/2316/?tag=demonstration

The Escrache is an Intervention on Collective Ethics

Escrache-Aktionen wurden v.a. in Argentinien durchgeführt, um Beteiligte der Militärdiktatur zu "outen" und eine öffentliche Beschäftigung mit und Aufarbeitung der Militärdiktatur anzustoßen.

Der Text "The Escrache is an Intervention on Collective Ethics" von Diego Benegas beschreibt Hintergrund und Enstehungsgeschichte sowie Vorbereitung und Durchführung dieser inzwischen weitverbreiteten Aktionsform und geht dabei auch auf Ansätze der Erinnerungskultur und geschichtlichen Aufarbeitung ein:

http://www.hemisphericinstitute.org/cuaderno/politicalperformance2004/totalitarianism/WEBSITE/texts/the_escrache_is_an_intervention.htm

"katholische Spaßdemo", Stuttgart, Juli 2008

"Über 150 Leute hatte die Clownsarmee aufgeboten, um in Stuttgart gegen religiös begründeten Sexismus und Homophobie zu demonstrieren. Auf dem Mariannenplatz fand man sich am Vormittag zusammen und betet laut den Rosenkranz. Auf mitgeführten Transparenten wurden absurde Parolen wie "Rettet die Kinder vor der Perversion" oder "Aids – Geissel der Unzucht" mitgeführt. Mit der Aktion sollte der hasserfüllte und diskriminierende Duktus, mit dem fundamentalistische ChristInnen über sexuelle Randgruppen sprechen, lächerlich gemacht werden, so Fred Quecksilber, Organisator der Spaßdemo.
Die Mobilisierung war so erfolgreich und die Satire so glaubwürdig, daß vereinzelt christliche FundamentalistInnen selbst an der Demo teilnahmen, ohne zu merken, was vor sich ging.
Auf die Frage, ob es nicht diskriminierend sei, sich über Menschen wegen ihres Glaubens lustig zu machen, antwortete Quecksilber: "Nein. Wir sind ja nicht unbedingt gegen den Glauben, aber wenn er genutzt wird, um Menschen wegen ihrer sexuellen Vorlieben zu diskreditieren, muss man einschreiten."
Die Spaßdemo solle unterstellen, daß Homosexualität und Promiskuität im Gegensatz zur kirchlich verodneten Treue die "normalste Sache der Welt" und als solche kein Problem sei.
Nach zwei Stunden erfolgreicher Spaßguerilla war der Spuk vorbei."

Ein Kommentar fragt in diesem Fall richtigerweise:
"seid ihr sicher, dass die leute die ironie mitbekommen haben? die parolen auf den schildern würden ja tatsächlich nicht anders aussehen, wenn sie kirchenfreaks gemalt hätten..."

Im Gegensatz zu anderen "Jubeldemos" scheint hier doch nicht deutlich genug "übertrieben" worden zu sein... wie auch immer das angesichts weithin bestehender Homophobie aussehen könnte - vielleicht sind da doch andere Aktionsformen passender?!
http://de.indymedia.org/2008/07/223486.shtml

Jubeldemo für Klimawandel in Greifswald, Februar 2008

"... bei gefühlten 30°C, Sonnenschein und sommerlichen Rhytmen forderten 200 KlimagegnerInnen „mehr CO2“ und „Sommer – für immer, Sonne – für alle, Steinkohle – sofort!“ (...) Viele TeilnehmerInnen der Jubeldemonstration trugen Schilder und Transparente auf denen sie „Keine Rücksicht auf Hering und Meer“, „Algenblüte“ und den Bau eines Steinkohlekraftwerkes durch DONG-Energy forderten. Greenpeace-AktivistInnen trugen ein großes Transparent mit der Aufschrift „Mehr, mehr, mehr CO2 muss her“. (...) Während der Kundgebungen beteten sie ein über 2 Meter hohes Kraftwerksmodell an.

In Sprechchören wurde „Nie wieder Winter“ und „Sommer, Sonne, Strand und Meer – schafft das Kohlekraftwerk her“ skandiert. Desweiteren riefen sie „Für die Arbeit, für das Geld - erhitzen wir den Rest der Welt.“ und „Ökoterror jetzt ist Schluss – Umweltschutz das ist kein Muss“. Mit gut recherchierten Redebeiträgen und Flugblättern konnten die KlimagegnerInnen viele Greifswalder PassantInnen für ihre Positionen begeistern.
Als Höhepunkt der Abschlusskundgebung überreichte „the one and only King Arthur“ auf den Treppen des Rathauses den Schlüssel der Stadt an einen Vertreter von DONG-Energy. Auch einen Koffer voll Kohle wurde als Starthilfe für den Kraftwerksbetrieb übergeben."
http://de.indymedia.org/2008/02/207166.shtml

Rückwärtsdemo gegen Mannheimer Kohlekraftwerk (Mai 2008)

Mit dem Motto "Kohle ist Rückschritt" ging die Demo gegen einen Kohlekraftwerks-Neubau in Mannheim die ersten 300 Meter RÜCKWÄRTS...
Außer dieser netten Idee war auch sonst einiges kreatives in der Demo dabei, Clowns, Großpuppen, Samba, Ziviler Ungehorsam,...

Verschiedene Berichte:
http://www.attac.de/aktuell/presse/presse_ausgabe.php?id=895
http://germany.indymedia.org/2008/05/218203.shtml

Samba-Aktion in Kaffee-Säcken beim Sambakarneval in Bremen (Januar 2008)

"Unter dem Motto "Delikatessen" spielten dieses Jahr beim Samba-Karneval in Bremen über hundert Samba-Bands vor mehr als 10000 ZuschauerInnen. Was die meisten beteiligten unter dem Motto verstanden wurde beim Anblickt schnell klar: Fröhlich (manchmal aus satirisch - wie bei den Affenhirnen) wurden alle möglichen Speiseformen abgefeiert und dazu mit der Musik mitgetanzt (bzw. gewippt - war ja Bremen, das ist nicht sooo ausgelassen).
Wo die Delikatessen herkommen und was das für die Menschen in den Gegenden bedeutet aus denen diese Delikatessen kommen, war dagegen das Thema welches eine Gruppe von Sambabands aud dem Rhythms of Resistance Netzwerk auf dem Karneval thematisierte (...)
Anstatt also nun als fröhliche belegte Platte durch den Karneval zu hopsen spielte die Band nun in alten Kaffee-Säcken, während ein paar Macht versessene und Weltvergessene vor dem Transpi tanzten. Gleichzeitig wurden dazu Flugblätter an das Publikum verteilt, damit die Publikumsbeschimpfung des Transparentes auch noch erklärt sein möge.
Insgesamt kam die Aktion aber erstaunlich gut an. Irgendwie scheinen viele es doch auch ganz gut zu finden, wenn bei solchen Gelegenheiten noch mal deutlich gesagt wird, dass welche nicht einverstanden sind. Die Resonanz war auf jeden Fall wirklich positiv. Vielleicht können welche ja noch Fotos ergänzen."
http://de.indymedia.org/2008/01/206544.shtml

Jubeldemo für Militär (München Feb. 2008)

"Etwa 300 Kriegsbefürworter versammelten sich am 8.02.2007 [gemeint ist 2008] ohne nennenswerte Zwischenfälle um jubelnd für Militarismus, mehr Überwachung und gegen Frieden zu Demonstrieren und eröffneten damit die Proteste gegen die NATO Sicherheitskonferenz in München...."
http://de.indymedia.org/2008/02/207541.shtml

Jubeldemo FU Berlin (Juni 2007)

http://de.indymedia.org/2007/06/186381.shtml

Aktionsvielfalt gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm (Juni 2007)

Der G8-Gipfel steht kurz bevor... die unterschiedlichsten Aktionen sind angekündigt...

Wenn nach dem Gipfel wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, wird versucht, hier eine gut sortierte Übersicht nach Aktionsformen des kreativen Straßenprotests zu liefern.

Davor aber... sehen wir uns in Rostock/Heiligendamm!!!!

Z.B. beim größten Großpuppen-Block den es jemals gab, am Sa. 2 Juni im Rahmen der internationalen Großdemo in Rostock... bei den diversen Clowns-Aktionen... bei den Action-Samba-Bands... bei den Blockaden... undundund....

Wer noch Infos braucht, bester Überblick bei http://www.gipfelsoli.org

(Euro)Mayday-Paraden 2007

In vielen Städten sind wieder (Euro-)Mayday-Paraden angekündigt, die von kreativen Aktionsformen geprägt sein werden.
Live mitzuerleben und mitzumachen z.B. in:

Berlin: http://maydayberlin.blogsport.de/
Hamburg: http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/euromayday-hh/
Wien: http://www.euromayday.at/
Tübingen: http://tuebingermaydayparade.twoday.net/

und die europaweite Übersicht (leider sehr unvollständig):
http://www.euromayday.org/

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